Freitag, 07. Juni 2024, 19 Uhr |
Ausstellungseröffnung
THOMAS HANNAPPEL
CUTS
Begrüßung: Peter Friese
Einführung: Carl Emanuel Wolff
Der Künstler ist anwesend |
Thomas Hannappel bedient sich als Bildhauer der Fotografie, um zu künstlerischen Resultaten zu gelangen, die seine Arbeiten unverwechselbar machen. In diesen Bildern finden vorgefundene und konstruierte Realität auf erstaunliche Weise zueinander. Der an den Mittelsenkrechten der Fotos sichtbar werdende ‚Schnitt im Raum’ markiert die Grenze oder auch die Sollbruchstelle zwischen realem und imaginiertem Raum, wie sie nur in diesen Bildern zu finden ist. Die meisten Betrachter halten das Ganze prima Vista für gut gemachte Foto-Collagen, bewundern die perfekte Komposition, denken an Photoshop oder gar KI, bis ihnen klar wird, dass sie es hier mit ausgefeilten analogen Bild-Raum-Konstruktionen zu tun haben. In der Tat baut Hannappel in seinem Studio einen künstlichen dreidimensionalen Raum als Fragment nach. Es erinnert ein wenig an ein zerteiltes Bühnenbild. Oder an den präzisen, scharfen Schnitt mit einem imaginären Laserschwert. Fragmentiert ist dieser neue, künstlich geschaffene Raum auch deshalb, weil er insgesamt nur zum (hier sichtbaren) Teil existiert und an einer oder zwei scharfen Kanten jäh endet. Doch die Kameraeinstellung und der exakte Blickwinkel des Fotografen sorgen dafür, dass dieser dreidimensionale Schnitt nur als feine gerade glatte Linie wahrgenommen werden kann. Wie gesagt: keine Collage, kein Einsatz von Photoshop oder sonstiger Bildverfahren oder Retuschen, sondern ein perfekt gemachtes zweidimensionales Foto Bild eines ebenso perfekt hergestellten komplexen räumlichen Gefüges, das im Realraum steht. Indem er den fotografischen Abbildungsprozess durch künstliche Konstruktionen und Inszenierungen konterkariert, macht Hannappel die komplexen Zusammenhänge und Schnittstellen zwischen Realität und Illusion, zweidimensionaler Fläche und dreidimensionalem Raum sichtbar und erfahrbar. Geplant sind für diese Ausstellung ein Vortrag, ein Katalog, ein Künstlergespräch, ein Online Video, Führungen und Kunstvermittlung für verschiedene Zielgruppen. Dauer bis 25. August 2024
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Achtung! Neuer Termin: Mittwoch 14. August 2024, 19 Uhr |
CUTS
KÜNSTLERGESPRÄCH
THOMAS HANNAPPEL |
Thomas Hannappel wird heute Abend mit uns über seine aktuelle Arbeit für den Kunstverein Ruhr sprechen. Auch wenn an den Wänden des Raumes Fotografien zu sehen sind, versteht er sich nach wie vor als Bildhauer. Deshalb wird zu fragen sein, ob und inwiefern die sprichwörtlichen „Schnitte“, die in Hannappels Bildern zu sehen sind, weniger die Fotografien, als vielmehr eine neue komplexe Raumerfahrung und damit auch uns selbst als Betrachtende betreffen. Das, was auf den ersten Blick wie eine gelungene Foto-Collage anmutet, erweist sich bei genauerem Hinsehen und Überdenken schließlich als neu konstruierter dreidimensionaler Raum, dessen Zustandekommen auch nach längerer Betrachtung noch Rätsel aufgibt. Weil es in der Kunst aber nicht um Verrätselung, sondern um De-Konstruktion, Erhellung und kritisches Sehen geht, wollen wir auch die fragmentierten Möbelobjekte, die Bestandteil der Ausstellung sind, nach ihrer Bedeutung befragen. Vielleicht lassen sich an diesem Abend auch Vergleiche ziehen und Unterschiede festmachen zum Werk von Gordon Matta-Clark, Thomas Demand, Florian Slotawa und anderen… Wir werden sehen. Für Getränke und Gesprächsstoff wird auf jeden Fall gesorgt sein.
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Samstag, 20. Juli 2024, 10 Uhr |
Der bewohnte Garten
Besuch eines besonderen Kunstprojekts bei Pulheim
Anschließend Besuch der Synagoge in Stommeln |
Der bewohnte Garten ist ein Projekt der Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst. Sie unterstützt Künstlerinnen und Künstler durch Stipendien, die Veröffentlichung von Kunstbüchern und Publikationen zur Gegenwartskunst. Als Verortung dieser Ideenlage ist ein bemerkenswerter Skulpturengarten auf Gut Hasselrath in der Nähe von Pulheim entstanden, mit dem Ziel, jeder Skulptur einen individuellen Raum zu schaffen. Im Garten sind Werke von Cosima von Bonin, George Condo, Tracey Emin, Antony Gormley, Martin Honert, Pierre Huyghe, Hams Josephson, Fritz König, Gary Kühn, Joep van Lieshout, Paul McCarthy, Olaf Metzel, Wilhelm Mundt, Thomas Schütte und Franz West zu entdecken. Dieser Kunst-Garten versteht sich nicht nur als kontemplativer Ort der Begegnung mit Gegenwartskunst, sondern auch als solcher der Ruhe und Selbstfindung. Nach einer kleinen Mittagspause besuchen wir das benachbarte Stommeln, wo wir die Klanginstallation Time Piece von Max Neuhaus erleben. Anschließend auch die Synagoge, in der wir uns mit der wechselhaften Geschichte und Kunst-Geschichte des ehemaligen Gotteshauses und schließlich mit dem Stommelner Psalter von Christoph Keller im Thoraschrein daselbst beschäftigen werden. Der Kunstverein Ruhr möchte seine Mitglieder und Freunde für diese einmaligen Orte interessieren und ihnen Gelegenheit geben, gemeinsam nach Pulheim/Stommeln zu fahren. derbewohntegarten.de Teilnahme 45,- € + eigene Anfahrt in Absprache und in Fahrgemeinschaften. Es sind noch Plätze frei. Bitte melden Sie sich bei Bettina Schneider: 0201 / 226538. |
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