Thomas Hannappel wird heute Abend mit uns über seine aktuelle Arbeit für den Kunstverein Ruhr sprechen. Auch wenn an den Wänden des Raumes Fotografien zu sehen sind, versteht er sich nach wie vor als Bildhauer. Deshalb wird zu fragen sein, ob und inwiefern die sprichwörtlichen „Schnitte“, die in Hannappels Bildern zu sehen sind, weniger die Fotografien, als vielmehr eine neue komplexe Raumerfahrung und damit auch uns selbst als Betrachtende betreffen. Das, was auf den ersten Blick wie eine gelungene Foto-Collage anmutet, erweist sich bei genauerem Hinsehen und Überdenken schließlich als neu konstruierter dreidimensionaler Raum, dessen Zustandekommen auch nach längerer Betrachtung noch Rätsel aufgibt. Weil es in der Kunst aber nicht um Verrätselung, sondern um De-Konstruktion, Erhellung und kritisches Sehen geht, wollen wir auch die fragmentierten Möbelobjekte, die Bestandteil der Ausstellung sind, nach ihrer Bedeutung befragen. Vielleicht lassen sich an diesem Abend auch Vergleiche ziehen und Unterschiede festmachen zum Werk von Gordon Matta-Clark, Thomas Demand, Florian Slotawa und anderen… Wir werden sehen. Für Getränke und Gesprächsstoff wird auf jeden Fall gesorgt sein.
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