Die einzelnen Programmpunkte gehen Ihnen zusammen mit der gesonderten Einladung in nächster Zeit zu.
20.00 Uhr
Die Wildnis schlägt zurück (The Savage Hits Back - nach Julius Lips)
Über Austausch Aneignung, und Anverwandlung in der Gegenwartskunst – die Antwort der anderen Seite.
Ein Vortrag von Peter Friese
Es musste so kommen: Nachdem Pablo Picasso sich vor einhundert Jahren gewisser afrikanischer Vorbilder bediente, um den Kubismus zu (er-)finden, nachdem auch die Künstler der Brücke, die Surrealisten und andere Klassiker der Moderne aus dem Vollen sogenannter „Primitiver Kunst“ zu schöpfen verstanden, nachdem Joseph Beuys sich zum Schamanen und Lothar Baumgarten die Kultur und Spiritualität der Yañomami zum ideellen Bestandteil seiner Kunst erklärte, nachdem also viele europäisch-amerikanische Künstler sich noch immer gewisser Denk- und Ausdrucksformen bedienen, die nicht aus Europa stammen, sind nun die Anderen am Zuge. Die Antwort kommt langsam, aber gezielt und überraschend klar und knallhart: Die „Wildnis schlägt zurück“ und zwar unter Zuhilfenahme eines Instrumentariums und Methoden, welche eigentlich von der europäischen Gegenseite, den einstigen Kolonisatoren stammen. Anhand aussagefähiger Beispiele von Jimmie Durham, Yinka Shonibare, David Hammons, Steeve Mc Queen, Kerry James Marshall, Chris Ofili, Romuald Hazoumé, Pascale Marthine Tayou und anderen möchte der Vortrag nach Wegen für einen Dialog fragen. Ein Dialog, der mit der Entkolonialisierung des Kubismus beginnen und dann bis zu den Fragen des Umgangs mit den anderen und dem Anderen reichen könnte. Im Grunde geht um die Frage, ob es in Zukunft eine „World Art History“ geben könnte. |