Donnerstag, 10. August 2023, 19 Uhr |
Von Ding-Reflexionen und Erinnerungsströmen
Erbauliches und Humorvolles zur Ausstellung DINGE
mit Peter Ellenbruch und Peter Friese |
Das Erstaunliche an den in der Ausstellung von Johannes Gramm zusammengefassten Gegenstände besteht darin, dass sie in der Lage sind, bei den Betrachtenden sowohl individuelle, als auch kollektive Erinnerungen auszulösen. Es kommt zu Begegnungen mit Vertrautem aus der eigenen Kindheit und Vergangenheit und gleichzeitig zur Erfahrung einer kollektiven Basis, die den Künstler und die Besuchenden miteinander verbinden. Heute Abend skizzieren Peter Ellenbruch und Peter Friese verschiedene historische Anknüpfungslinien zu dieser bemerkenswerten Ausstellung. Dabei spielen analytische und zugleich kurzweilige Unterhaltungen, vor allem aber ausgesuchte gelesene Fundstücke eine Rolle, um Gramms Werk in einem Geflecht von gedanklichen, gestalterischen sowie literarischen Traditionen zu verorten. Es soll gezeigt werden, dass Erinnerung, wie sie Gramm betreibt, ihre über einhundert Jahre alten Vorläufer, aber auch überraschende aktuelle Resonanzen erfährt. Lesestücke von Georg Simmel, Siegfried Kracauer, Günter Anders, Rudolf Arnheim, aber auch Marcel Proust, Walter Benjamin, Uli Becker, Joe Brainard und Georges Peréc tragen zur Unterhaltung und Klärung bei. Auch Aspekte des Humors, Reibungen an der Tücke des Objekts, wie sie bei Gramm immer wieder zu finden sind, erfahren ihr (vorweggenommenes) Echo bei Buster Keaton, Bas Jan Ader, Peter Fischli und David Weiss und anderen. Eintritt frei. |
Sonntag, 20. August, 16 Uhr |
Finissage
Johannes Gramm
DINGE |
Zusammen mit dem Künstler Johannes Gramm und anderen am Thema der kollektiven, wie individuellen Erinnerung Beteiligten und Interessierten, wollen wir heute zum letzten Mal die Ausstellung begehen, um uns über die vielen Aspekte, dieser Gegenstände aus Privatbesitz auszutauschen. Einzelne markante Gegenstände aus der Reihe der 302 ausgestellten Dinge sollen noch einmal konzentriert betrachtet werden, um ihren besonderen Erinnerungswert – sowohl im individuellen, als auch kollektiven Sinne - bewusst zu machen. Erinnern wäre demnach nicht das 1:1 Rekonstruieren von Vergangenem, sondern eine besondere Form der Vergegenwärtigung, in der ganz aktuelle Geisteslagen mit dem Vergangenen (wie mit einem Nach-Bild) korrespondieren. Noch einmal soll die besondere Form des Humors, den das Werk Gramms auszeichnet und uns immer wieder schmunzeln lässt, unter die Lupe genommen werden. Auch für Aphorismen aus der entsprechenden Literatur (Proust, Benjamin, Becker, Brainard, Peréc, Arnheim, Kracauer et al.) sowie für Getränke und eine Menge Gesprächsstoff wird gesorgt sein. |
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