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Fr, 14.1.2000, 19.00
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Die Surrealisten: Ernst, Magritte, Tanguy, Dali
1924 gab André Breton im "Ersten Manifest des Surrealismus" einer neuen Kunstrichtung ihren programmatischen Inhalt. Das Unterbewußtsein, der Traum, die Sexualität und der Rauch wurden als Quellen künstlerischer Eingebung entdeckt. Natürlich berief man sich auf die Lehren Siegmund Freuds und Henric Bergsons , wenn man die Methode des "Reinen Psychischen Automatismus" anwandte. Es ging um kreatives Schaffen unter Ausschluß jeder Kontrolle des Willens und des Verstandes. In der Literatur entstand die "Ecriture Automatique", das automatische Schreiben. In der Malerei traten Persönlichkeiten wie die oben genannten Max Ernst , René Magritte , Yves Tanguy und Salvador Dali hervor, deren Werke trotz anfangs verkündeter gemeinsamer Programmatik unterschiedlicher nicht sein können.

Eine von der Geno-Volks-Bank Essen eG geförderte Veranstaltung.

Treffpunkt: Foyer des Museum Folkwang

Do, 27.01.2000, 20.30
Ein Afrikaner in Paris
Afrikanische Spiritualität und europäische Bilderwelt
Ein Vortrag mit Dias und Musikeinspielungen
Der afrikanische Musiker Ali Farka Toure wird die Geister, die ihn berufen haben, nicht mehr los. Er ist von den Spirits des Flusses besessen, und er bringt dementsprechend die Töne der Musik und die Körper der Hörenden zum Fließen. Ali Farka Toure in Paris unter einem Gemälde von Manet zu treffen, ist ein Ereignis, mit dem umgekehrt sogar unsere Vorstellungen von der europäischen Kunstgeschichte ins Fließen geraten. Die korrigierende Erweiterung des herrschenden eurozentrisch geschulten Blickes gerät so unversehens zu einem (Bilder)Rätsel der Existenz, an dessen Lösung der Kunsthistoriker Aby Warburg wohl ebenso Vergnügen gehabt hätte wie der Medientheoretiker Marschall McLuhan oder die Blues- und Rockmusiker wie John Lee Hooker und die Rolling Stones.

Treffpunkt: Forum Bildender Künstler

Fr, 04.02.2000, 19.00
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Lovis Corinth - Sussana im Bade
Im Werk des Malers Lovis Corinth trifft die neu gewonnene Freiheit der Impressionalisten - mit Ihrer Freilichtmalerei, dem schnellen Pinselduktus, der Ausschnitthaftigkeit der Bilder - auf die Vorstellungen der Historienmalerei aus dem 19. Jahrhundert. Dass ein solches Aufeinandertreffen und -wirken von selbst angemaßter künstlerischer Freiheit, malerischen Pathos und der bürgerlichen Enge der Salons der Kaiserzeit zu einem unverwechselbaren Oeuvre führten, liegt an Corinths Bereitschaft, Risiken einzugehen, Tabus zu brechen - was sowohl die Seite der Kunst als auch die Bürgerlichen Moralvorstellungen betrifft. Wenn er biblische Themen aufgreift, dann sprengt er die vorherrschenden Seh- und auch Denkgewohnheiten - was am Beispiel des wunderbaren Gemäldes aus dem Jahre 1890 untersucht werden soll.

Eine von der Geno-Volks-Bank Essen eG geförderte Veranstaltung.

Treffpunkt: Foyer des Museum Folkwang

So, 20.02.2000, 18.00
Finissage und Künstlergespräch "Schleudertrauma"
mit Mischa Kuball, Friederike Wappler und Peter Friese
Zum Abschluß der Ausstellung sollen noch einmal die Beweg- und Hintergründe für die speziell für den Ausstellungsraum des Kunstvereins erarbeitete Videoinstallation erörtert werden. Im Gespräch mit dem Künstler, gehen wir auf die Orts- und Geschichtsbezogenheitm auf den "Minimalismus" und die reflektorische Dichte dieses Werks ein. Das ganze soll nicht "akademisch", sondern offen und mit einem kleinen Imbiss und einigen Gläsern Wein geschehen. Mit einer solchen Finissage wird eine Ausstellung abgeschlossen, um über sich selbst hinauszuweisen.

Treffpunkt: Kunstverein Ruhr

Sa, 26.02.2000
Exkursion nach Frankfurt
Diese intensive und konzentrierte Tagesfahrt ist mindestens 3 Zielen in der Mainmetropole gewidmet. "Kunst als wirksames Instrument unternehmerischer Selbstdarstellung" könnte fast das Motto und Motiv für die Sammlung von Gegenwartskunst der Deutschen Bank sein. Ein Besuch dieser wohl einmaligen und hochkarätigen Sammlung im Frankfurter Bankenviertel wird einen Schwerpunkt des Tages bilden. Das Museum für moderne Kunst empfängt uns nach dem Szenenwechsel XVII mit neuen Werken von Andreas Slominskim, Beat Streuli, Alex Katz, Paul McCarthy, Mike Kelley und Eric Fischl. Der Protikus lockt mit einer (gerade bei Redaktionsschluss nicht mehr erfahrbaren aber gerantiert sehenswerten) Sonderausstellung und die Galerie Anita Beckers mit Werken der jungen Künstler Özcan Kaplan, Willes Meinhardt und Daniel Hausig. 2x3 Stunden entspannende Zugfahrt - hin und zurück - alles an einem Tag.

Verbindliche Anmeldung bei Frau Bornath
Teilnehmerzahl: max. 20 Personen
Preis wird noch ermittelt

Fr, 10.03.2000, 19.00
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
The Childern of Berlin
10 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer: die kulturellen Entwicklungen spiegeln die kreative Unruhe in der neu vereinten Stadt wider. Diese Dekade veränderte die Stadt von einem Symbol des Kalten Krieges zu einem lebendigen Feld der Experimente, Erforschungen und der Erkenntnisse in Kunst und Medien. Die Geschwindigkeit, mit welcher neue Ansichten entwickelt, abgelegt und ersetzt wurden, war kennzeichnend für das rapide wechselnde Profil diese Jahrzehnts. In einer Atmosphäre der neuen Freiheit wurden Konventionen getestet und künstlerische Grenzen überschritten. Die von den Kuratoren Alanna Heiss, New York, und Klaus Biesenbach, Berlin, ausgewählten Arbeiten von Künstlern, Architekten, Designern und Medienkünstlern sowie von Filmen und Theaterstücken schließen auch populäre Musik und Fashion Labels ein und geben einen Einblick in die Clubkultur des Neuen Berlin. Zusammen sind diese Künstler und Kunstwerke Spiegelbild der Wandlung Berlins in den 90er Jahren.

Eine von der Geno-Volks-Bank Essen eG geförderte Veranstaltung.

Mi, 22.03.2000, 19.30
Peter Friese
The true artist... - der wahre Künstler ...
Die Legende vom schöpferischen Subjekt
Ein Vortrag mit Lichtbildern
Noch heute verbindet man mit der Person und der Arbeit eines Künstler gern Begriffe wie Originlität, Kreativität und Authentizität, Inspiration und Unmittelbarkeit. Es sind historisch gewachsene Vorstellungen, welche die Moderne bis heute überdauern konnten und noch an manchen Kunsthochschulen ungebrochen weitergegeben werden. Doch parallel dazu entwickelten sich ernst zu nehmende Versuche, solche Vorstellungen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Erwartungen in Frage zu stellen oder zu unterlaufen. Es geht um Künstlerinnen und Künstler, welche bisher für sie nicht bereit gehaltene Positionen besetzen, ihre Rolle neu definieren und damit nicht nur für Skandale und Konflikte, sondern auch für Paradigmenwechsel sorgen. Eine Theorie künstlerischer Praxis mit ausgewählten Beispielen aus der Kunstpraxis vom Quattrocento bis zum neuen Millennium.

Treffpunkt: Kunstring Folkwang

Sa, 08.04.2000
Tagesfahrt nach Hannover
Die Landeshauptstadt Niedersachsens hat, was die Gegenwartskunst angeht, immer etwas anzubieten. Und das wollen wir an einem Tag intensiv nutzen. Das Sprengel Museum zeigt die sehr sehenswerte Ausstellung Donald Judd - Farbe. Nach unserer Reise nach Marfa eine wunderbare und wichtige Ergänzung. In der Reihe Interventionen sehen wir eine besondere Fotoausstellung der Düsseldorferin Yvonne Lee Schulz. Die Kestner Gesellschaft zeigt eine Leistungsschau des Düsseldorfer Malers und Bildhauers Jörg Immendorf. Und weil der an sich immer sehenswerte Kunstverein wegen des Aufbaus seines Expo-Beitrages geschlossen hat, bleibt sicher etwas Zeit, um sich die (für uns interessante) Galerie Claudia Boer mit einer Ausstellung von Madeleine Dietz und Tiemo Schröder und die Galerie Borkowski mit Malerei und Zeichnungen von Christoph M. Gais einmal genauer anzusehen. (Sandmann & Haak und Kunstraum Harald Welzer haben Pause). Vielleicht begegnen wir auch einem Hannoveraner Künstler.

Anmeldung bei Frau Bornath

Fr, 14.04.2000, 19:30
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Ernst Ludwig Kirchner I
Die Ausstellung "Die Farben sind die Freude des Lebens" wurde zusammen mit dem Kirchner Museum in Davos erarbeitet. Es ist die erste Ausstellung, die sich eingehend mit dem "Neuen Stil" des Künstlers beschäftigt, zu dem Kirchner ab 1925/26 im Anschluss an die internationalen spätkubischen Stilrichtungen entwarf. Den Einstieg in das Thema bilden die um 1925 überarbeiteten frühen Gemälde der Dresdner und Berliner Zeit. Mit diesen großzügigen Übermalungen erweist Kirchner sich als sein radikalster Kritiker, der nicht nur sein frühes Werk aktualisiert, sondern zugleich auch den expressiven, unruhigen Duktus in seinen frühen Arbeiten zu dauerhaften, dem zeitgeschichtlichen Augenblick enthobenen Kompositionen verändert. So entstehen Werke, die vielmehr nach einer abstrahierend - harmonischen Ausgewogenheit suchen, als noch nach unmittelbarem Ausdruck subjektiver Empfindungen und vitaler Energie.

Eine von der Geno-Volks-Bank Essen eG geförderte Veranstaltung.
Treffpunkt: Foyer Museum Folkwang

Fr, 05.05.2000, 19:30
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Ernst Ludwig Kirchner II
Treffpunkt: Foyer Museum Folkwang

So, 07.05.2000, 12.00
9tägige Reise: Schweiz / Elsaß / Liechtenstein
Diese Fahrt wird uns in Museen, Galerien und Privatsammlungen des Nachbarlande führen. Zürich (Kunsthaus, Kunsthalle), Basel (Kunsthalle, Basler Kunstverein, Kunstmuseum), St. Gallen, Bern (Kunstmuseum, Kunsthalle), Luzern (Kunstmuseum, Besuch bei Ruedi Schill), Schaffhausen (Hallen für neue Kunst) und Weill führen. Abstecher nach Strasbourg (Münster, Musée d'Art Moderne et Contemporain) und Vaduz / Liechtenstein (Staatliche Kunstsammlung/Neubau) sind vorgesehen. Im Mittelpunkt steht natürlich Gegenwartskunst - was aber keinesfalls bedeutet, dass die alte Kunst, Architektur und andere wichtige "klassische" Bereich zu kurz kommen müssen.

Bitte Verbindliche Anmeldung bei Frau Bornath. Es sind noch einige Plätze frei.

Sa, 03.06.2000, 14.30
Bruce Naumann
Ein Nachmittag in Duisburg
Werke aus belgischen, deutschen und niederländischen Sammlungen
1941 in Fort Wayne, Indiana (USA) geboren studierte Bruce Nauman Mathematik, Physik und Kunst. Schon früh gab er die Malerei auf und wandte sich als einer der ersten amerikanischen Künstler überhaupt völlig neuen Kunstformen in Kombination mit Performance, Fotografie, Film, Video und Tonbandaufzeichnungen zu.
Wie kaum ein anderer Künstler sucht Bruce Nauman heute unter Einsatz von visuellen und akustischen Medien, Neon, Metall und häufig des eigenen Körpers die Nähe zur gesellschaftlichen Realität. Seine Themenfelder sind die veränderte Wirklichkeitserfahrung durch die Medien Politik, Sexualität, Gewalt. "Die Arbeit handelt häufig von Frustration und Wut über die gesellschaftlichen Verhältnisse", so Bruce Nauman 1980 in einem Interview, "nicht wegen spezifisch persönlicher Erlebnisse, sondern wegen der Welt oder der moralischen Zustände".
Naumans Werke stehen insgesamt für ein Denken, das zugleich durch die Sinne und durch den Körper geht, sie schaffen Grundlagen und Räume für "ästhetische Erfahrungen", welche man bei anderen Künstlern in dieser Intensität kaum findet.

Treffpunkt: Foyer des Lehmbruck Museum Duisburg
Bitte im Sekretariat Anmelden!

Fr, 09.06.2000, 19:30
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Ernst Ludwig Kirchner I
Die Ausstellung "Die Farben sind die Freude des Lebens" wurde zusammen mit dem Kirchner Museum in Davos erarbeitet. Es ist die erste Ausstellung, die sich eingehend mit dem "Neuen Stil" des Künstlers beschäftigt, zu dem Kirchner sich ab 1925/26 im Anschluß an die internationalen spätkubischen Stilrichtungen fand. Den Einstieg in das Thema bilden die um 1925 überarbeiteten frühen Gemälde der Dresdner und Berliner Zeit. Mit diesen großzügigen Übermalungen erweist Kirchner sich als sein radikalster Kritiker, der nicht nur sein früheres Werk aktualisiert, sondern zugleich auch den expressiven, unruhigen Duktus in seinen frühen Arbeiten zu dauerhaften, dem zeitgeschichtlichen Augenblick enthobenen Kompositionen verändert. So entstehen Werke, die vielmher nach einer abstrahierend - harmonischen Ausgewogenheit suchen, als noch nach unmittelbarem Ausdruck subjektiver Empfindungen und vitaler Energie.

Treffpunkt: Foyer des Museum folkwang
Eintritt an der Museumskasse
Führung frei nach Anmeldung im Sekretariat

Di, 20.06.2000, 19:30
Jahreshauptversammlung
Wie jedes Jahr treffen sich die interessierten Mitglieder des Kunstvereins, um über wichtige programmatische, personelle und finanzielle Fragen informiert zu werden und natürlich um ihre Wünsche und Erwartungen zu diskutieren. Es geht natürlich um das 50jährige Jubiläum des Kunstverein Ruhr, um die Planung der Festveranstaltung am 27. Oktober und um vieles mehr. Achten Sie auf die gesonderte Einladung.

Im Anschluß an diese Sitzung:

Di, 20.06.2000, 20:00
Das Fremde und das Eigene Vortrag von Peter Friese
Über Austausch, Aneignung und Anverwandlung in der Gegenwartskunst.
"Wir können", meint Michel Serres , "eine Kultur und ein Denken nur lebendig erhalten, wenn wir sie mit etwas füttern, das sie nicht selbst sind". Dieser Satz ist einerseits ein ernstgemeintes Plädoyer für einen offenen Dialog zwischen den Kulturen, für interkulturellen Austausch, gegenseitige Durchdringung und Beeinflussung. Andererseits klingt im Gebrauch des Wortes "füttern" auch so etwas wie "Einverleibung" an - oder das bei sogenannten "feindlichen Übernahmen" in der Wirtschaft übliche "Schlucken" des Schwächeren durch den jeweils Stärkeren. Der Vortrag untersucht unter Einbeziehung ganz aktueller Beispiele aus der Kunstproduktion die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen der Kunst der "1. Welt" (Amerika/Europa) und außereuropäischen Kulturkonzepten und Kunstformen. Es geht um die Fortsetzung eines Gedankenganges, der mit dem Besuch der Ausstellung "Magiciens de la Terre" vor 11 Jahren (!) begonnen hat und in dem sich gegenwärtig neue überraschende Ergebnisse abzeichnen....

Fr, 07.07.2000, 19:30
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
André Derain und "Les Fauves"
Zusammen mit seinen Künstlerfreunden Maurice Vlaminck und Henri Matisse malte André Derain 1905 im südfranzösischen Collioure eine ganze Serie von farbig - expressiven Bildern. Auf der Ausstellung im Salon d'Automne trug dies den Malern den bis heute gebräuchlichen Namen "Fauves" (die Wilden) ein. Wir sprechen heute von "Fauvismus" wenn wir die vor allem auf Primär- und Komplementärkontrasten aufgebauten, leuchtenden und mit zum Teil dickem Farbauftrag gemalten Bilder betrachten. Unverkennbar ist darin der Einfluss des Impressionalismus, ebenso deutlich wird aber auch das Bestreben der Maler ganz autonome, sich von der Naturanschauung lösende und dem Gestus des Malaktes und der reinen intensiven Farbkraft sich öffnende Bilder zu schaffen. Les Fauves - die (alten) Wilden stehen heute für große Pionierleistungen, hinter denen die Neuen Wilden nur verblassen können. Doch darüber ließe sich ja vor den Bildern reden...

Treffpunkt: Foyer des Museum folkwang
Eintritt an der Museumskasse
Führung frei nach Anmeldung im Sekretariat

Fr, 18.08.2000, 19.30
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Bauhaus: Dessau - Chicago - New York. Teil 1
Diese Ausstellung befaßt sich mit dem Schaffen und dem Schicksal jener deutschen Künstler, die nach Schließung des Bauhauses 1932 in Dessau - und endgültig 1933 in Berlin - in die Vereinigten Staaten von Amerika emigrierten. Es wird augenfällig, welchen großen Einfluß ihr Wirken in den USA von den 30er Jahren bis in die 60er Jahre hinein nahm. Bedeutende Werke der Bauhauskünstler werden solchen amerikanischer Künstler gegenübergestellt, um den wichtigen Einfluß der deutschen Moderne auf die amerikanische Kultur sinnfällig zu machen. Es wird aber auch gezeigt, wie die neuen sozialen und ökonomischen Bedingungen wiederum die deutschen Emigranten in ihrem Werk beeinflußten und in ganz neue Richtungen lenkten. Eine überaus lohnende Gegenüberstellung, deren hochgestecktes Ziel, Kunstwerke aus allen Teilen der Welt in Essen zusammenzutragen, gelungen sein dürfte und heute abend zur Anschauung und zur Diskussion gelangen soll.

So, 03.09.2000, 18.00
Sery C. - Himmelschwere
Finissage und Katalogvorstellung
Sery C. hat die Decke und die Pfeilerkonstruktion des Ausstellungsraumes mit einer dicken blauen Farbschicht bedeckt. Diese Farbe ist tastbare Substanz, im Raum befindliche Farbmaterie, welche wegen ihres Eigengewichts begonnen hat, sich von den Wänden abzulösen und zum Teil auf dem Boden zu liegen. Natürlich ist dies eine bewußte Ablösung von einer traditionellen Vorstellung von Farbfeldmalerei. Sery C. geht in seiner Installation auch auf die tatsächliche Tektonik des gebauten Raumgefüges selbst ein, dekonstruiert also mit Hilfe von Farbe die Architektur. Dies ist zugleich als Reverenz an den Genius Loci zu verstehen. Als Berücksichtigung der Tatsache nämlich, daß sich der Ausstellungsraum des Kunstverein Ruhr im Untergeschoß der Alten Synagoge befindet - direkt unter dem Thoraschrein. Aus Anlaß dieser Ausstellung ist ein Katalog gedruckt worden, der in Anwesenheit des Künstlers vorgestellt wird und der nur DM 10,- kostet - wie alle Kataloge aus der Schriftenreihe. Natürlich ist Christian Sery bereit, "Ihren" Katalog zu signieren und auf sein Gelingen mit Ihnen anzustoßen. Für Wein wird gesorgt sdin, achten Sie bitte auf die besondere Einladung.

Fr, 08.09.2000, 19:30
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Bauhaus: Dessau - Chicago - New York. Teil 2
Diese mit hochkarätigen Werken aus aller Welt angereicherte Ausstellung beginnt mit einer Reihe von Gemälden und grafischen Arbeiten von Wassily Kandinsky und Paul Klee , die im Jahre 1925 entstanden sind, als das Bauhaus von Weimar nach Dessau übersiedelte. Diese Werke kennzeichnen zugleich einen Übergang zu einer neuen Periode der Bauhausgeschichte mit einer beschleunigten Tendenzwende zum Industriedesign und zur Architektur, die fortan - bis zur von den Nationalsozialisten erwirkten Schließung im Jahr 1933 - das Bauhausprogramm bestimmen sollte. Die anschließend von vielen Künstlern dieser Schule gewagte Emigration in die Vereinigten Staaten von Amerika brachte nicht nur die üblichen Probleme von Auswanderern mit sich, sondern ließ echte Chancen für einen Neubeginn entstehen. In dieser Ausstellung wird schließlich sinnfällig, welch großen Einfluß Joseph Albers , Walter Gropius , Marcel Breuer , Lázló Moholy-Nagy auf die jungen amerikanischen Künstler und Architekten ausübten, und daß sich jenseits des Ozeans ein wichtiger Teil der Moderne verwirklichen konnte, der diesseits von den politischen Machthabern und durch den 2. Weltkrieg verhindert worden ist. Es lohnt sich!

Treffpunkt: Foyer des Museum Folkwang
Eintritt an der Museumskasse
Führung frei nach Anmeldung im Sekretariat

29.09. - 04.10.2000
New York für Fortgeschrittene
Diese Reise soll uns in die New Yorker Museen führen: Guggenheim Museum, New Museum, Metropolitan Museum of Art, Museum of Modern Art, Whitney Museum of American Art. Aber auch die Dia Art Foundation in Chelsea und ihre Außenposten in SoHo sollen genauso wie das PS1 in Queens besucht werden. Nicht fehlen sollen natürlich die neuen Galerien in Chelsea, diejenigen in SoHo und in Midtown Manhattan. Was New York sonst noch an Theatern, Konzerten und kleineren Events bietet, kann in dieser Ankündigung noch keine Erwähnung finden. Was den kulinarischen Teil betrifft, das Treffen mit Künstlern und anderen interessanten New Yorkern, einen Trip nach Harlem und alles im Moment noch nicht Vorhersehbare, sei der Neugierde der bereits angemeldeten und der noch potentiellen Mitreisenden überlassen. Aus Rücksicht auf die noch am Freitag, 29.9. arbeitendenen Lehrerinnen und Lehrer (!) beginnt die Reise erst am Nachmittag dieses ersten Reisetages.

Anmeldungen sind noch möglich.

Fr, 20.10.2000, 19:30
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Ungegenständliche, abstrakte und konkrete Kunst
Spätestens als Kasimir Malewitsch 1914 sein berühmtes Schwarzes Quadrat malte, war ein Wendepunkt der Moderne in der bildenen Kunst erreicht. Nicht mehr die mimetische Wiedergabe dessen, was das menschliche Auge zu sehen vermochte, war obligat, sondern eine neue ungegenständliche, aber nicht minder bedeutsame Auffassung von Malerei konnte etabliert werden. Im Sinne Malewitschs wurde das Bild zum "Fenster", durch das etwas anschaulich wurde, was jenseits des Sichtbaren liegt - wie eine ernstgemeinte Fortsetzung der Ikonenmalerei mit modernen Mitteln. Doch formulierte Malewitsch keineswegs einen "Endpunkt", sondern geradezu einen Neubeginn für andere abstrakte, ungegenständliche und konkrete Malerei, die wir heute abend in der Sammlung des Museums betrachten und verstehen wollen.

Treffpunkt: Foyer des Museum Folkwang
Eintritt an der Museumskasse
Führung frei nach Anmeldung im Sekretariat

Fr, 27.10.2000, 19:00
Feier zum 50-jährigen Bestehen
In den Räumen der Galerie 20/21 treffen sich die Mitglieder, Künstler, Freunde und Sponsoren des Kunstvereins, um aus gegebenen Anlaß zu feiern. Dort wird zur Zeit eine beeindruckende Ausstellung des Fotografen Andres Serano gezeigt und auch sonst eignen sich diese hervorragenden Räumlichekiten für Anlässe wie den unsrigen! Wir nehmen diese Möglichkeit wahr, uns in neuem, anderen Ambiente zu treffen, miteinander zu reden, zu feiern und die Publikation vorzustellen, welche aus Anlaß des 50-jährigen Bestehens des Kunstvereins soeben fertiggestellt worden ist. Das gesamte Abendprogramm steht noch nicht ganz fest, doch soviel gilt schon: Bazon Brock hält einen Vortrag / lädt zum Gespräch, das Buch zum Jubiläum des Vereins wird vorgestellt, es gibt natürlich etwas zu Essen und zu Trinken... An weiterem künstlerischem Stoff und an der perfekten Choreographie wird noch gearbeitet. Achten Sie bitte auf die gesonderte Einladung und bitte vergessen Sie nicht, sich rechtzeitig anzumelden, weil die Teilnahme begrenzt ist. Frau Aderholz weiß in kurzer Zeit mehr und gibt Ihnen gern weitere Informationen.

So, 05.11.2000, 12.00
Art Cologne
Ein Rundgang
Es ist bereits die 34. Kunstmesse, die in Köln Deutz ihre Pforten öffnet - und es gehört fast einem Jahrzehnt ebenso zur Tradition des Kunstvereins, an einem Sonntagnachmittag die interessantesten Galerien für Gegenwartskunst zu besuchen. Trotz Konkurrenz aus Berlin, Frankfurt und Basel behauptet sich die Art Cologne als Klassikerin unter den Kunstmessen und trotzt aller - zum Teil berechtigten - Kritik. Sicher werden diesmal wieder einige "marktbehauptende Klassiker" der Moderne im Mittelpunkt stehen, aber für uns sind die neuesten Entwicklungen und Trends - sofern man überhaupt derartiges noch zu entdecken wagt - wichtig. Hierzu gehören natürlich auch die Förderkojen, die bislang unbekannten jungen Künstlerinnen und Künstlern echte Chancen bieten. Wir werden natürlich wieder mit Galeristen und Künstlern ins Gespräch kommen, die ja in der Regel gern - fragt man aus echtem Interesse - Rede und Antwort stehen.

Treffpunkt: Foyer der Messehalle nahe Buchhandlung König
Anmeldung im Sekretariat

Fr, 24.11.2000, 19.30
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Impressionismus
Die Sammlungen des Museum Folkwang enthalten herausragende Beispiele aus der Entwicklung des Impressionismus. Neben der berühmten "Lise" von Auguste Renoir aus dem Jahr 1867 sehen wir Claude Monets "Cathedrale von Rouen" von 1894, Alfred Sisleys "Brücke von Moret im Winter" von 1890 und Paul Signacs "Ile de la Cité" aus dem Jahr 1912. Über ein halbes Jahrhundert konnte sich das, was Kritiker anfangs als trivial, oberflächlich und eben "impressionistisch" bezeichneten, zu einem Impulsgeber der Moderne entwickeln. Wir wollen angesichts dieser großartigen Bilder nach den Zusammenhängen fragen, aus denen sich in der Mitte des vorletzten Jahrhunderts die Idee entwickeln konnte, Licht, Schatten, Bewegung, Alltägliches und Gewöhnliches als Motiv und letztlich als neue Motivation für Malerei zu begreifen.

Treffpunkt: Foyer des Museum Folkwang
Eintritt an der Museumskasse
Führung frei nach Anmeldung im Sekretariat

Mi, 29.11.2000, 19.30
Prof. Karl Ruhrberg:
Vortrag mit Lichtbildern
Über das "Gesunde Volksempfinden" - Kunst im 'Dritten Reich'
Es geht um ein sowohl künstlerisch als auch kulturpolitisch noch immer heikles Thema: Ausgehend von der offiziellen Kunstpolitik des "Dritten Reiches", der darin verankerten Brandmarkung der Moderne als "entartet" und der daraus hervorgegangenen "volksnahen, deutschen Kunst" soll die Frage gestellt werden, ob das Plebiszit Kriterium oder Maßstab für Kultur sein darf. Eine Fragestellung, die auch heute ernst genommen werden muss. Denn der Boom der Events und Mammutveranstaltungen, von den "drei Tenören" über das "Gold der Inka" bis zum "Big Brother" stellt auch die engagierteste Arbeit an der Gegenwartskunst glatt in den Schatten. Es entsteht der Eindruck, dass im inzwischen pauschal "Kultur" genannten Amüsierbetrieb die vorhandenen Energien und Ressourcen bewusst und erschöpfend ausschließlich an sogenannte "Highlights" gebunden werden sollen. "Gesundes Volksempfinden" und Einschaltquoten als kulturpolitische Messlatte? Karl Ruhrberg war u.a. Gründer der Kunsthalle Düsseldorf, langjähriger Direktor des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, (geförderte Künstler: Ed Kienholz, Daniel Buren, Mario Merz, Christian Boltanski und viele andere). Bis 1984 war er Direktor des Museum Ludwig in Köln. Heute abend stellt er sich und sein brisantes Thema zur Diskussion.

So, 03.12.2000
Vorstellung der Jahresgaben 2000
Wie jedes Jahr (noch rechtzeitig vor Weihnachten) stellen wir für unsere Mitglieder und Freunde kleine aber feine Editionen vor. Mit anderen Worten: Die Auflagenhöhe und die Preise werden bewusst klein gehalten, die Aktualität und Qualität dagegen hoch angesetzt, damit die Freunde der Gegenwartskunst so günstig wie möglich an Originalwerke kommen. Nicht selten werden gerade solche Editionen nach einigen Jahren zu ganz besonderen Kostbarkeiten, man denke etwa an die inzwischen nicht mehr oder ganz selten zu sehr hohen Preisen zu bekommenden Auflagen von Gerhard Richter oder Sigmar Polke . Überzeugen Sie sich doch am Besten selbst! Neu angeboten werden bei uns diesmal Arbeiten von Karin Sander, Mischa Kuball, Sery C. und Abraham David Christian . Aus den Editionen der letzten Jahre gibt es noch regelrechte "Schnäppchen" von Tony Cragg, herman de vries, Ulrich Erben, Raimund Kummer, Timm Ulrichs, Ingold Airlines und anderen. Achten Sie bitte auf die besondere Einladung.

Fr, 8. - So, 10.12.2000
London
3-tägige Reise in die britische Metropole
Nach der Eröffnung von "Tate Modern" ist diese Stadt noch um eine Attraktion reicher geworden. Dort wird zur Zeit eine Ausstellung über das Architektenduo Herzog & de Meuron gezeigt. Aber neben dieser Neuigkeit warten noch andere, nicht minder frische Attraktionen auf uns. Die Saatchi Collection, die Whitechapel Gallery, die Hayward Gallery, das ICA (Institute of Contemprary Art) und natürlich viele kleinere Galerien. Es müßte uns eigentlich gelingen, das kleine, aber feine Soanes Museum zu besuchen, vielleicht auch ein Mittagessen inder alten Tate Gallery zu reservieren (Spitze!) und schließlich noch für einige ganz junge Galerien ans Londoner East End zu fahren, wo wir sicher noch ein Künstleratelier von innen zu sehen bekommen und mit einigen interessanten Menschen ins Gespräch kommen werden. Anmeldungen nimmte Frau Aderholz schon jetzt entgegen.

Fr, 15.12.2000, 19.30
Wege zur Kunst mit Conny Fischer
Hold still - keep going
Film- und Fotobilder von Robert Frank
Die Ausstellung des amerikanischen Fotografen und Filmemachers zeigt eine Auswahl an Bildfolgen, mehrere Ausschnitte aus seinen Filmen und Bild-Text-Montagen / Collagen. Interessanterweise ist Franks Zweifel an einem absoluten, d. h. gültigen, wahren Einzelbild und einer linearen Erzählweise schon in seinen frühen Arbeiten deutlich erkennbar. Angeregt gerade durch seine Erfahrungen im Fotojournalismus wächst sein Misstrauen gegenüber dem dokumentarischen Charakter der Fotografie. Im Laufe seiner Arbeit entwickelt sich schließlich die Überzeugung, dass nur persönliche und intuitive Wahrnehmungen die Voraussetzung für Erkenntnisprozesse bilden. So aber konnte Robert Frank ein komplexes und zugleich biografisch reflektiertes Werk entwickeln, das im Mittelpunkt dieser Führung stehen soll.

Treffpunkt: Foyer des Museum Folkwang
Eintritt an der Museumskasse
Führung frei nach Anmeldung im Sekretariat
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