Markus Huemer
ALS DIE WAHRHEIT ZU SIEGEN DROHTE, LIEF ICH ZU IHR ÜBER
Neue Bilder
08. Juni bis 06. September 2020
Finissage und Künstlergespräch
Sonntag, 06. September 2020, 12 Uhr
Peter Friese im Gespräch mit Markus Huemer
Der österreichische Künstler Markus Huemer überprüft mit den Mitteln der Malerei die Kunsttauglichkeit digitaler Medien. Im Wissen, dass gemalte Welten ebenso wie Netzwelten imaginierte artifizielle Sphären sind, entwickelt er eine ganz eigene Bildsprache, in der er dem Problem der Wirklichkeit, der Konstruktion von Realitäten und deren Wahrnehmung mit malerischen Mitteln nachgeht. Es geht in den neueren Arbeiten aber auch im Sinne einer Institutionskritik um das Ausstellen von Kunst in den dafür vorgesehenen Räumen und Institutionen. Und um die Frage, wie sich auf diese Weise eine Bildsprache entwickeln lässt, die die Kompositionsprinzipien und andere formale Parameter der Moderne zu ihrem Bestandteil macht. Für den Ausstellungsraum des Kunstvereins hat Huemer ganz aktuell acht z.T. großformatige Bilder gemalt, die auf überzeugende Weise der 2003 im Kunstverein Ruhr gezeigten Ausstellung von Heimo Zobernig Reverenz erweisen. Bilder, die nicht „zitieren“ „kopieren“ oder sonstwie paraphrasieren, sondern Kunst nach Kunst vielschichtig referieren und reflektieren. Die für den Ausstellungsraum charakteristischen beiden Pfeiler waren schon 2003 Ausgangspunkt für die Intervention des ebenfalls aus Österreich stammenden Zobernig. Sie tauchen in den Bildern Huemers verdoppelt, vervielfacht, mehrfach gespiegelt und ineinander verschachtelt auf. Dabei fällt auf, dass der Österreicher mit durchaus traditionell zu nennenden malerischen Mitteln ganz neue Räume und Sphären schafft, die den Ausstellungsraum zu durchdringen und zu erweitern scheinen. Als gelte es neben der räumlich nachvollziehbaren dritten auch eine vierte Dimension zu entwerfen. Neben dem perspektivisch nachvollziehbaren Realraum entsteht ein virtueller innerbildlicher Raum, der nicht nur Zobernigs Eingriff von 2003 auf malerische Weise erweitert, sondern auch dem White Cube des Kunstverein Ruhr als solchem eine über die empirische Realität hinausgehende Raumdimension zu geben in der Lage ist.
Markus Huemer hat exklusiv für den Kunstverein eine Edition geschaffen, die die eigenwillige Befragung des Raumes mit bildlichen Mitteln fortsetzt. Auch diese Arbeiten werden bei dieser Gelegenheit vorgestellt. Wir bitten natürlich beim Besuch dieser Ausstellung unbedingt auf die vorgegebenen Hygienevorschriften zu achten.
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Mit Unterstützung durch die Allbau Stiftung, das Kulturbüro der Stadt Essen, Linz Kultur und ReproTerminal.
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