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Rainer Splitt

11.07.2004-12.09.2004

Im neuen Ausstellungsraum des Kunstvereins, Kopstadtplatz 12

Der in Berlin lebende Rainer Splitt gestaltet auf ebenso minimalistische wie sinnliche Weise die Sommerausstellung des Kunstverein Ruhr. Splitts besonderes Verfahren ist der Farbguss, eine auf dem Boden des Ausstellungsraumes selbst vollzogene Ausbreitung von Farbe. Auf diese Weise entsteht eine einmalige raumbezogene Arbeit: Gleich einem großen glatten spiegelnden Farbsee erstreckt sich eine in sich unregelmäßige, aber in Ihren Ausuferungen jeweils abgerundete Form aus reiner hellroter Farbe. Bemerkenswert ist die Leuchtkraft dieses Farbsees. Das Rot reflektiert auf das von oben und vom Schaufenster her einfallende Licht und strahlt es intensiv ab. Auf diese Weise erhalten die Wand links und die beiden Pfeiler rechts neben dem Guss eine rote Illumination durch diese intensive Abstrahlung. Ergänzt wird dieser eigens für den Raum des Kunstvereins gemachte Farbguss durch zwei "Gußboxen", welche Bezüge zur Minimal Art und zur Tradition der Farbfeldmalerei besitzen. Zur Ausstellung gibt der Kunstverein eine Edition von 8 kleineren, gerahmten Farbgüssen des Künstlers im gleichen Rot heraus.

Splitts Kunst ist in hohem Maße sinnlich und reflektiert zugleich. "Sie beruht auf einer Allianz des Gegensätzlichen und Widersprüchlichen: Minimal Art und Aktionskunst, Kalkül und Zufall, Farbe und Linie, Bild und Plastik, Sinnlichkeit und Spiritualität" schreibt Michael Stoeber über Rainer Splitt 2003.

Das eigenwillige "Malverfahren" erinnert in der Tat ein wenig an dasjenige Jackson Pollocks , der einst seine Bilder horizontal auf dem Boden zu malen begann. Doch fehlt bei Splitt der extrem subjektive, spontane und expressive Charakter des Pollockschen "Dripping". Zudem braucht Splitt keine Leinwand, der Malakt wird auf dem Boden des Raumes selbst vollzogen. Die Farbe scheint sich ihre Form und ihren Verlauf wie von selbst zu suchen um sich schließlich zu einem hochglänzenden Farbsee zu verfestigen. Und auch der Künstler scheint sich beinahe aus dem Malakt zu verabschieden und bleibt doch gerade in diesem Sich-Zurücknehmen für den Betrachter präsent. Kalkül und Präzision, die Zähflüssigkeit der Farbe und einige nicht ganz zu kalkulierende Faktoren sind Bestandteile dieser Kunst. Am Ende liegt ein leuchtendes auch vom Kopstadtplatz her einsehbares Farbereignis vor, welches nicht nur fasziniert und Rätsel aufgibt, sondern zugleich bewusste Referenzen an verschiedene Kunstkonzepte der Moderne enthält und zum Nachdenken auffordert.

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