Timm Ulrichs: Landschafts-Epiphanien
17. 12. 1993 – 28. 1. 1994
Mit der Präsentation von 12 großformatigen Cibachrome-Dias in Leuchtkästen führte der Konzeptkünstler Timm Ulrichs die Besucher buchstäblich hinters Licht. Die Bilder zeigten scheinbar Landschaftspanoramen von berauschender Farbkraft, romantische Sonnenauf- und -untergänge. Doch wer Ulrichs Arbeiten kennt, erwartet Hintergründigkeiten und Doppeldeutigkeiten. Zu recht: Zu sehen waren keine Landschaften, sondern eben Landschafts-Epiphanien, und zwar „Erscheinungen“ ganz profaner Art. Was der Betrachter für Naturfotografie hielt, ist in Wirklichkeit die Natur der Fotografie selbst: ein chemischer Prozess, die Vergrößerung von senkrecht gestellten Anfangsstücken verschiedener Diafilm-Streifen. Die Nahtstelle zwischen unbeschichtetem Plastik und beschichtetem Filmbeginn (der nach Einlegen in den Apparat belichtet wurde) trennt den Streifen horizontal in eine obere, helle und eine untere, dunkle Hälfte. Die unscharfe, waagerechte Grenz-Zone wird als Horizontlinie gelesen. Timm Ulrichs betreibt mit seinen Landschafts-Epiphanien künstlerische Grundlagenforschung rund um Kunst und Wirklichkeit, Schein und Sein. Zur Ausstellung wurde ein Katalog aus der Schriftenreihe des Kunstvereins veröffentlicht. |
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