Yuji Takeoka: White Cube
29. 11. 1996 – 28.2. 1997
„White Cube“ ist die Fachbezeichnung für den idealen Ausstellungsraum, wie ihn sich viele Künstler zur optimalen Präsentation ihrer Werke wünschen: Makellose, möglichst fensterlose weißgetünchte Wände als Hängeflächen, in der Mitte ein großzügiges freies Areal für Skulpturen. Mit seiner Installation „White Cube“ ironisiert der japanische Bildhauers Yuji Takeoka diese Forderung nach dem absolut neutralen, künstlichen Kunst-Ortes. Er hängt, stellt, verteilt in Form, Größe und Material variierende Glasvitrinen, wie man sie (als Behältnisse für antike Vasen, Münzen, ausgestopfte Tiere oder eben kleine Skulpturen) aus diversen Museen kennt und reagiert dabei subtil auf architektonische Vorgaben des Kunstvereinsraumes. Jeder der Kästen ist für sich genommen ein Schmuckstück – hochästhetisch und sauber gearbeitet aus Glas, schwarz lackiertem Holz, Licht und marmorähnlichen Materialien –, und alle sind sie leer. Sie enthalten keine Kunst, sie selbst entpuppen sich als die zu betrachtenden Objekte. Und damit wiederum verwandelt sich der gesamte Raum seinerseits in einen Schaukasten, in eine begehbare Skulptur. Zur Ausstellung wurde ein Katalog aus der Schriftenreihe des Kunstvereins veröffentlicht. |
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