Terry Fox: Bloodline
29. 3. – 29. 5. 1998
Geradezu wie geschaffen für den Ausstellungsraum ist diese aus 7000 Einzelelementen bestehende Arbeit. Wie in einem riesigen, die Wände des Raumes bedeckenden Puzzle oder Kreuzworträtsel werden weiße Karten mit je einem roten Buchstaben darauf, über- und nebeneinander gehängt. Es bilden sich Reihungen, Parallelitäten, wie von selbst fließen Assoziationen und sich verselbständigende Gedankengänge. Es entsteht ein teilweise lesbarer Text. Terry Fox’ Ausgangsmaterial für diese Arbeit ist eine Art Protokoll, das er 1994 ganz im Sinne der „ecriture automatique“ .schrieb und das – seinerzeit in einer Art Trancezustand verfasst – eine sich erst später einstellende Krankheitserfahrung verblüffend antizipierte. In seiner Gesamtheit erinnert „Bloodline“ an Tabellen, Schautafeln, naturwissenschaftliche Erhebungen, entzieht sich jedoch einer eindeutig fixierbaren „Gesamtbedeutung“. Statt dessen ergibt sich für den Betrachter eine Gleichzeitigkeit und Überlagerung fremder und eigener Erfahrungen, eine lesbare, sich langsam mit Sinn füllende Geschichte, welche sich immer wieder von selbst in Frage stellt, um immer wieder neu zu entstehen. Katalogübernahme.
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