Norbert Prangenberg: Raumarbeit
17. 2. – 9. 4. 1995
Norbert Prangenbergs „Raumarbeit“ handelte von zwei sehr unterschiedlichen Weisen, das Materielle zu transzendieren. Zum einen transformierte der Künstler sein plastisches Material: Der tonnenschwere Ton erlangte – entgegen jedem bekannten Gebrauch als Baumaterial, Haushaltsgegenstand oder Ausdrucksmaterial für Hobbykreative – durch spielerisch ungezwungenen künstlerischen Umgang eine Beiläufigkeit und scheinbare Leichtigkeit. Zum anderen nahm Prangenberg mit Hilfe des Materials „Farbe“ dem Raum dominierenden torartigen Pfeilerelement seine Massivität. Erstmals wurde hier der Kunstverein Ruhr für einen Künstler zum (ausgelagerten) Atelier, zum ersten Mal auch entwickelte Norbert Prangenberg keine Einzelobjekte, sondern eine mehrteilige, symbiotisch aufeinander bezogene Arbeit in und mit dem Raum und seinen Elementen. Mit feuchtem Naturschwamm rieb er Pastellfarbe und reine Pigmente unmittelbar auf die Stützenwände, verteilte die wurstförmigen Tonstücke in verschiedensten Formationen direkt auf dem Boden, bis in einem mehrwöchigen work-in-progress ein stimmiger Gesamteindruck entstanden war. Zur Ausstellung wurde ein Katalog aus der Schriftenreihe des Kunstvereins veröffentlicht.
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