Thomas Lehnerer: Hiob
13. 11.– 6. 12. 1992
Hiob ist eine nur 52 cm große, schlanke, massive Bronzefigur. In der Technik der „verlorenen Form“ gegossen, weist sie eine raue, fast schlackeartige Oberfläche auf. Hiob steht aufrecht auf einem Sockel im ansonsten leeren, nur von einem Punktstrahler erhellten Raum. Davor befinden sich drei kleine weiße Hocker, auf denen Besucher Platz nehmen können, wenn sie wollen. Die Vertikalität der Gestalt ohne raumgreifende Gesten, die Strenge des gesamten Ensembles und der an eine Mönchszelle erinnernde Minimalismus der gesamten Rauminstallation, sind von Lehnerer bewusst gewählte Mittel, um eine konzentrierte Auseinandersetzung mit der Figur Hiobs zu stimulieren. Es geht ihm dabei auch um weiterreichende Verbindungen, alttestamentarische Bezüge und natürlich auch um den Genius Loci, also um das alte Gebäude, in dem der Kunstverein Ruhr zu Gast ist. Zur Ausstellung wird ein Katalog aus der Schriftenreihe des Kunstvereins veröffentlicht. |
|