Tony Cragg: 3 Skulpturen
8. 2. – 10. 3. 1991
Die Wandarbeit „African Culture Myth“ besteht aus vielen einst weggeworfenen und von Cragg gesammelten schwarzen Plastikteilen und -Fragmenten. Aus diesem von unserer Zivilisation ausgesonderten Plastikmüll entsteht eine an afrikanische Skulpturen erinnernde mosaikartige Silhouette, welche wie ein Schatten an der Wand den Raum dominiert. Die Arbeit „Sugar Beets“ aus stählernen Doppel-T-Trägern und Bronzegüssen von kopfgroßen Zuckerrüben bildet einen monumentalen Kontrast dazu. Das dritte Element „Mineral Vein“, ein Block aus massivem grünen Marmor, ist mit zahlreichen Adern durchsetzt, welche hier voller Absicht wie „Sollbruchstellen“ funktionieren. Der Stein ist in sich mehrfach geborsten und gibt den Blick auf teilweise naturalistisch herausgearbeitete Gegenstände frei (Flasche, Mörser, Stößel u.a.). „Noch nicht fertig – schon zerstört“ könnte man hier assoziieren. Oder auch „Transformation als Prinzip“, welches sich in der Tat trotz sichtbaren Formenwandels und Materialwechsels durch das ganze Werk des Künstlers zieht. Zur Ausstellung wurde ein Katalog aus der Schriftenreihe des Kunstvereins veröffentlicht. |
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