Heimo Zobernig
Rauminstallation
25. 5. - 27. 7. 2003
Die Arbeiten des Wiener Künstlers sind in hohem Maße räumlich und ortsbezogen präsent. Zugleich aber sind sie höchst diskursfähig, also durchaus "lesbar" und leicht zu versprachlichen. Dies hängt nicht damit zusammen, dass ein hoher Erklärungsbedarf besteht, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass sie den Betrachter an etwas Bekanntes erinnern. Sie leiten Gedankengänge, Zweifel, Kritik ein. Auffallend ist auch die Nähe des formalen Vokabulars zur Minimal Art. Deutlich wird schon beim ersten Blick, dass sich Zobernig an bereits vorhandenen Vorbildern orientiert, nicht jedoch um diese etwa im Geiste der Moderne fortzusetzen, sondern um ihre avantgardistische Programmatik, ihre immanenten Fragestellungen und Widersprüche zur Darstellung zu bringen. Er tut dies, in dem er in irritierender Weise Styropor, Pressspan, Karton, Dispersionsfarbe, also alltägliche und billige Materialien einsetzt. Auf diese Weise entsteht auch für den Betrachter ein Freiraum, in dem sich intensive Auseinandersetzungen, kritische Hinterfragungen, Historisierungen, Erkenntnisse, aber auch subtiler Humor ansiedeln können. Für seine Essener Arbeit hat Zobernig die beiden aus statischen Gründen im Raum vorhandenen Pfeiler durch Pressspanattrappen verdoppeln lassen. Dadurch erhält der Raum eine symmetrische Grundordnung, die etwas an klassizistische, tempelartige Interieurs erinnert. Ergänzt wird diese architektonische Einlassung durch zwei Videoarbeiten, in denen die Themen Dopplung, Überlagerung, Parallelität und Symmetrie vorherrschend ist. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Farb- und Schwarz/Weiß-Abbildungen und einem Text von Peter Friese in deutscher und englischer Sprache.
Mit Unterstützung durch das Kulturbüro der Stadt Essen und durch das RWE |
|