Peter Piller
Ohne Titel, 2022
Archivpigmentdruck
21x54 cm (3 à 21 x 14,8 cm) Ed. 10
Ungerahmt, rückwärtig signiert, nummeriert
300.- / 400.- €*
*Preise für Mitglieder/Nichtmitglieder
Peter Pillers dreiteilige Fotoarbeit mag prima vista in ihrer vom Künstler vorgeschlagenen Wandpräsentation an ein kleines Triptychon erinnern. Sie zeigt drei beeindruckend geschwungene Formenverläufe vor vorwiegend dunklem Hintergrund. Das Wellenmuster dieser mäandrierenden Linien erinnert ein wenig an Blattformen, vielleicht ließen sich hier Eichenblätter, Algen oder noch andere pflanzlich-organische Motive assoziieren. Doch selbst die Plastizität dieser Formen, der tastbare geschwungene Grat oder Rand ihrer gewellten Verläufe lassen eine eindeutige Zuordnung als Naturphänomen nicht ohne Weiteres zu. Es läge zudem nahe angesichts der strengen Bildform an Karl Blossfelds „Urformen der Kunst“ zu denken. Doch auch dieser Bezug bleibt zugunsten der drei kleinen Motive offen. Pillers Umgang mit vorgefundenen Bildern aus älteren wissenschaftlichen Publikationen, seine intensive Beschäftigung mit prähistorischer Höhlenmalerei und Höhlenforschung, legen zudem die Vermutung nahe, dass es sich bei diesen organischen Formen um abfotografierte Röntgenbilder prähistorischer Knochenfunde handeln könnte. Also Bilder nach Bildern, die den probaten Umgang mit Fotos, ihre gesellschaftliche Verbreitung und Nutzung aber auch ihre Archivierung durch den Künstler zur Grundlage haben. Die Frage ist also nicht unbedingt, was diese drei vertikalen Bilder abbilden oder wiedergeben, sondern, vor allem, was sie in ihrer hier vorliegenden Form im Sinne einer ästhetischen Erfahrung in uns auszulösen vermögen. |
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