VA Wölfl
Ohne Titel (Tod) , 2006/ 2007
Fotoarbeit , signiert nummeriert, gerahmt
Auflage: 8 + 2
Maße: 26 x 20 cm
Preis inklusive Rahmen 300 / 400 €* ausverkauft
*Preise für Mitglieder/Nichtmitglieder
„Übrigens sterben immer die anderen“ steht auf dem Grabstein des Marcel Duchamp. Und dieser Satz passt im übertragenen Sinne auch zu der vom Kunstverein Ruhr aufgelegten Fotoarbeit von VA Wölfl. Das auf den ersten Blick vollkommen schwarz erscheinende Blatt erweist sich bei genauerem Hinsehen als absichtsvoll sehr dunkel gehaltene Nahaufnahme eines Totenschädels. Im Grunde genommen handelt es sich um den bläulich -metallischen Schimmer gewisser Konturen, die sich erst bei intensiver Betrachtung aus der hochglänzenden schwarzen Fläche zu lösen beginnen um als Schädel identifiziert zu werden. Und will man der Sache ganz genau auf den Grund gehen und kommt dem sorgfältig gerahmten Bild ganz nahe, entdeckt man plötzlich in der dunklen Fläche auch sein eigenes gespiegeltes Gesicht. Schädelmotiv und Betrachter werden in Eins gesetzt, als ginge es dem Künstler um einen Appell im Sinne eines Memento Mori. In der Tat enthält diese bildhafte Verschmelzung noch einen (aus den mittelalterlichen Vanitasbildern stammenden) Impuls sich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst zu werden. Doch zugleich wird deutlich, dass es sich nicht um den Tod als solchen handelt, sondern um ein Bild, eine Vorstellung, eine kulturelle Konvention, bisweilen ein modisches Apercu auf Gürtelschnallen und T-Shirts. Der Tod als solcher aber ist das Fernste und Undarstellbarste. Nie werde ich von mir sagen können gestorben zu sein, immer ist der Tod ein Diskurs der Lebenden, Indikator dafür, dass der der über den Tod nachdenkt, ihn symbolisch in Bilder fasst, am Leben ist. Duchamp hatte vollkommen Recht.
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