Alexandra Ranner
„Ich habe genug“, 2006/2008
Fotoarbeit, gerahmt
Auflage: 15
Maße: 18,5 x 50 cm
Preis: 300 / 400 €* ausverkauft
*Preise für Mitglieder/Nichtmitglieder
Alexandra Ranners Videoinstallation mit dem seltsam klingenden Titel „Ich habe genug“, die sie 2006 im Kunstverein Ruhr zeigte, ist die Grundlage dieser Fotoarbeit. Man sieht einen allem Anschein nach abgetrennten, frei in einem Fluss treibenden Kopf eines Mannes, welcher mit offenen Augen und dem Gesicht nach oben im Wasser schwimmend auf befremdliche Weise eine Arie singt. Dieses blasse Haupt vermochte im Video mit höchster Klangschönheit und Ausgeglichenheit einer sonoren Stimme zu überzeugen. Deutlich waren die immer wieder vernehmbaren Worte „Ich habe genug“ zu verstehen, welche fast tautologisch-makaber das Schicksal des so auf seinen Kopf reduzierten klanglich untermalten. Hörte man etwas länger hin, waren auch die Zeilen: „Nun wünsch ich noch heute mit Freuden von hinnen zu scheiden“ und: „Ich freue mich auf meinen Tod, ach, hätt’ er sich schon eingefunden“ deutlich vernehmbar. Diese sicht- und hörbare Paradoxie, der Ausdruck glühender Todessehnsucht durch einen Geköpften, also bereits Verblichenen hat indessen ihre musikalisch-literarischen Wurzeln in einer Kantate von Johann Sebastian Bach (BWV 82). Der Text stammt von einem unbekannten Dichter, kündet von der Hingabe an den Glauben und der Entsagung des weltlichen Lebens.
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