Fabian Reimann
Das Gewicht der Welt – Edition
Mischtechnik auf Papier
40X40 cm
Ed. 12 + 3 AEP
Rückwärtig signiert, beschriftet, nummeriert
Ungerahmt 250/350* €
Gerahmt 350/ 450* €
*Preise für Mitglieder/Nichtmitglieder
Fabian Reimann hat aus Anlass seiner Ausstellung Das Gewicht der Welt im Kunstverein Ruhr eine 12-teilige Edition geschaffen. Es handelt sich insgesamt um Offsetdrucke, die der Künstler durch Überlagerung zweier markanter Bildmotive aus der Ausstellung und durch eine von Hand aufgetragene markante gelbe Kolorierung, in drei verschiedenen Bearbeitungsgängen hergestellt hat. Dadurch unterscheiden sich die Blätter bereits auf den ersten Blick voneinander und dürfen als Serie von Unikaten angesehen werden. Eines der Motive ist ein merkwürdiges Schlüsselmotiv: Das Foto zweier Tischtennis spielender Männer. Beide sind nicht wie Sportler, sondern mit hellem Hemd und Krawatte gekleidet. Ihre Blicke sind auf den zwischen ihnen gerade durch die Luft flitzenden kleinen weißen Ball konzentriert, dessen ovoide Verzerrung auf die Geschwindigkeit verweist, in der das Spiel augenfällig stattzufinden scheint. Die beiden, die hier miteinander spielen, sind der junge und der ältere Werner Heisenberg. Die der Reimannschen Montage zugrundeliegenden Fotografien mögen etwa 30 Jahre auseinanderliegen. Es handelt sich um eine und dieselbe Person, die hier unter offensichtlich spielerischer Umgehung des Zeitparadoxons, mit heiterer Miene und zugleich hochkonzentriert, mit sich selbst Tischtennis spielt.
Beim zweiten Bildelement handelt es sich um eine auf den ersten Blick gestische Zeichnung eines Knäuels, die in der Ausstellung mehrfach auftaucht und im besten Sinne mehrdeutig ist. Handelt es sich um Elektronenbahnen in ihrem derart „chaotisch“ veranschaulichten Verlauf? Oder geht es einfach nur um ein expressives Kritzeln, oder die Veranschaulichung einer automatistischen Pendelbewegung, wie wir sie von den Oszillationen eines Max Ernst zu kennen glauben? In der Tat können wir uns nicht auf eine einzige Deutungsmöglichkeit festlegen. Es bleibt also das, was im Zwischenraum zwischen den Bildern und den Zeichnungen existiert, oder besser gesagt, was beim Flanieren durch die Ausstellung im Kopf der Betrachtenden entsteht, oder sich einzustellen vermag, das Eigentliche und Wesentliche, um das es hier geht. Reimann präsentierte übrigens innerhalb der Ausstellung auch das Faksimile des von HG Wells bereits 1912 verfassten Romans The World Set Free. Auf dem von Reimann gestalteten Buchtitel findet sich besagtes von ihm selbst gezeichnetes Knäuel ebenfalls wieder.
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