Gudrun Kemsa
Scène 16 a, 2006/2007
Fotoarbeit, im Passepartout gerahmt, signiert, nummeriert
Auflage: 10
Maße: etwa 15 x 30 cm
Preis inklusive Rahmen 280 / 380 €*
*Preise für Mitglieder/Nichtmitglieder
Die für den Kunstverein Ruhr 2007 aufgelegte Fotoarbeit Gudrun Kemsas entstammt ihrem Werkzyklus „Choreographien und widmet sich dem Thema Zeit auf besondere Weise. Es geht augenfällig um die Bewegungen von zufällig die oberste Stufe einer breiten Treppe passierenden Menschen. Es geht aber auch um die Wahrnehmung dieser in einem zufälligen Moment aufgenommenen Situation als Ausschnitt eines dynamischen Prozesses als Abfolge von Sinneseindrücken. Im Grunde genommen sieht man so etwas in einer Großstadt ständig: Menschen bewegen sich mit jeweils unterschiedlichen Zielen; ihre Wegen kreuzen sich, doch kann man nicht wirklich von „Begegnungen“ sprechen, denn sie laufen aneinander vorbei. Die bereits in der Großstadterfahrung des 19. Jahrhunderts gründende Vorstellung des Flanierens, eines Unterwegsseins um seiner selbst willen, findet hier augenfällig eine Entsprechung. Doch Gudrun Kemsas fotografischer Eingriff macht aus dieser Alltäglichkeit ein zugleich subtiles Panorama, das sich gerade hier an Ort und Stelle zu betrachten und zu überdenken lohnt. Die dunkelgraue Steinkante vor blassblauem Himmel, aus der Untersicht aufgenommen, bildet dabei eine konstante, allerdings keinen konkreten Ort bestimmende Grundinformation. Sie ist Folie, Kulisse und Bühne für die sich immer wieder neu ereignenden Choreographien, welche wie von selbst oder eben „en passant“ entstehen. So ergibt sich ohne Wissen der hier festgehaltenen Passanten ein szenisches Panorama scheinbar simultaner Bewegungsmuster.
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